iAdios Mexico y Hola Guatemala!

Der Grenzübertritt war unspektakulär und ging schnell. Wir zahlten 25 Pesos, bekamen den Stempel im Reisepass, haben den Bus gewechselt und waren auf dem Weg an den „Lago de Atitlán“ in Guatemala.

Der See Atitlán  ist der Zweitgrößte in Guatemala. Doch es ist nicht irgendein See – es ist ein Kratersee! Dieser ist durch die Explosion eines großen Vulkans entstanden und der Wasserspiegel stieg mit der Zeit immer weiter an.

Rund um den See gibt es drei weitere Vulkane, dank deren der See mystisch auf uns gewirkt hat.

Doch wohin genau am See Atitlán? Die Frage ist gar nicht so einfach zu beantworten, denn es gibt 12 Orte, die am See liegen und jeder Ort hat sein ganz eigenes Flair. Insgesamt haben wir eine Woche am See verbracht und dabei drei der Orte besucht.

Panajachel (kurz: Pana)

Es war bereits dunkel als wir ankamen. Wir beschlossen erst einmal eine Nacht in Panajachel zu verbringen und am nächsten Tag mit dem Boot, auch Lancha genannt, weiterzufahren.

Wir haben also unsere Rucksäcke in unsere Unterkunft gebracht und uns auf die Suche nach etwas Essbarem gemacht. Pana ist sehr touristisch. Es gibt viele Hotels, Souvenirläden und Essensmöglichkeiten. Viele Reisende bleiben in Pana und unternehmen Tagestouren zu den verschiedenen Orten rund um den See.

Nachdem wir superleckere Pupusas verschlungen hatten, sind wir nach der zwölfstündigen Fahrt glücklich und zufrieden ins Bett gefallen. Am nächsten Morgen sind wir früh aufgestanden & haben ein bisschen Pana erkundet. Hier gibt es zwei Häfen und eine Art „Promenade“ am See entlang. Von hier aus hat man einen wunderbaren Ausblick auf den See und die drei Vulkane.

Drei Vulkane des See Atitlán

Nachdem wir Geld abgehoben hatten, haben wir uns bereits auf den Weg in den nächsten Ort gemacht. Pana war ganz nett aber länger als diesen halben Tag hätten wir hier nicht bleiben wollen.

San Marcos La Laguna – Happy Hippie?

Für 25 Quetzales sind wir mit dem öffentlichen Boot nach San Marcos gefahren. Die Fahrt hat etwa 45 Minuten gedauert und war besonders für mich (Julia) ein bisschen nervenaufreibend. Ich hab’s wirklich nicht so mit Bootfahren und mir wird schnell übel. Das der See so wild ist, hab ich überhaupt nicht erwartet und ich war froh, als wir endlich angekommen sind.

Auf dem Weg dahin haben wir noch einen Stopp am „Free Cerveza Glamping“ Steg eingelegt und jemanden abgeladen. Dieser „Campingplatz“ war direkt am See und sah wirklich toll aus. Als wir Internet hatten, habe ich direkt geschaut, ob noch Zelte frei sind. Leider war dem nicht so. Sollten wir allerdings nochmal an den See fahren, möchten wir unbedingt dort übernachten! 

Am Steg in San Marcos angekommen, führt eine kleine Gasse durch den wirklich beschaulichen Ort. San Marcos wird als „Hippiedorf“ gehandelt und wir können dem absolut nichts entgegensetzen. Dieser Hippie-Eindruck hat sich ab der ersten Minute bestätigt. Überall werden Armbändchen geflochten, es gibt überraschend viele vegetarische und vegane Essensmöglichkeiten und die Menschen haben Dreadlocks bis zum Po.

Schnell haben wir auch bemerkt, dass das Dorf vor allem aus Aussteigern besteht und Leuten, die auf der Suche nach sich selbst sind. Überall werden heilende Massagen, Yoga oder geheimnisvolle Zeremonien angeboten.

Infoboard in San Marcos am See Atitlán Gasse in San Marcos am See Atitlán Shambhala Café in San Marcos am See Atitlán

An sich wollten auch wir ein wenig Yoga dort praktizieren und eine Kakaozeremonie besuchen aber letztendlich ist es nicht dazu gekommen.

Wir haben uns in San Marcos nicht richtig wohlgefühlt. Die Atmosphäre war wirklich besonders. Alle sahen äußerlich gleich aus – weite Gewänder, mit selbstgebastelten Schmuck behangen und Dreadlocks. So individuell alle zu sein scheinen, so gleich waren sie auch. Wir hatten das Gefühl, dass wir mit unserem relativ normalen Aussehen hier am meisten aufgefallen sind.

Ich glaube auch dass man früher oder später hier ein wenig den Bezug zur Realität verliert. Das ist  jedoch vielleicht auch ein bisschen den Drogen zu verdanken, die hier konsumiert werden. Sogar Workshops werden angeboten, um zu lernen wie man bestimmte Drogen anbaut.

Diesen Ort liebt oder hasst man.

San Pedro La Laguna – Backpacker’s Paradise? 

Weiter ging die wilde Fahrt nach San Pedro – der Backpackerort am See. Wer auf der Suche nach ein bisschen Party ist, wird hier fündig.

Da wir nicht so richtig Lust auf Party hatten, haben wir etwas außerhalb geschlafen. Unsere Unterkunft war direkt am See und wir haben viel Zeit in der Hängematte verbracht.

Die restliche Zeit sind wir durch San Pedro geschlendert und haben die Aussicht auf den See genossen. Es gibt etliche Cafés und Restaurants – alles zu Preisen bei denen unser Backpackerherz lacht.

TukTuk's in San Pedro am See Atitlán Mural in San Pedro am See Atitlán Straße in San Pedro am See Atitlán Kirche in San Pedro am See Atitlán

Von San Pedro sieht man leider nicht alle drei Vulkane. Dafür kann man allerdings den Vulkan „San Pedro“ erklimmen. Hier werden auch Sunrisetouren angeboten, die preislich allerdings ziemlich hoch angesetzt sind.

Wir haben uns für die günstigere Sunrisetour zur „Indian Nose“ entschieden. Die Tour startete Nachts um 3 Uhr. Mit dem Bus waren wir etwa eine Stunde unterwegs bis es zu Fuß weiterging. Die Wanderung war eher ein Spaziergang und wir waren viel zu früh am Ziel. Die Zeit bis zum Sonnenaufgang wurde mit Kaffee überbrückt, der uns gleichzeitig ein bisschen gewärmt hat, denn es war wirklich kalt.

Leider war alles wolkenverhangen. Erst ziemlich spät hat sich die Sonne ein bisschen durch die Wolkendecke gekämpft – schön war es trotzdem.

Indian Nose am See Atitlán in Guatemala

Der Rest des Tages war ein richtig fauler Sonntag. Wir haben die Sonne am See genoßen und sonst nichts weiter gemacht. Später waren wir mit Suzanna verabredet. Sie hatte ich vor 3 Jahren in Thailand kennengelernt und in Guatemala haben wir uns durch Zufall wieder getroffen. Wie klein die Welt doch manchmal ist.

Grundsätzlich wird davon abgeraten zu Fuß zwischen den Orten unterwegs zu sein, da es immer wieder zu Raubüberfällen auf Touristen kommt.

Rund um den See gibt es auch Stellen zum Baden und viele Restaurants haben einen Steg, um ins Wasser springen zu können. Die perfekte Abkühlung zwischendurch!

Fazit: Der See Atitlán hat uns wirklich gefallen, allerdings war das Wasser an vielen Stellen dreckig und sah nicht so einladend aus. Einige Reisende bleiben für Monate an diesem See hängen, weil es viel zu entdecken gibt. Uns hat diese eine Woche jedoch genügt und wir wollten weiter. 

Wohin die Reise danach ging? Zunächst haben wir ein paar Tage in Antigua verbracht und in den bequemsten Hostelbetten, die wir jemals hatten, geschlafen – Traumhaft! Ausgeschlafen und ausgeruht ging es weiter nach Semuc Champey. Warum das eines unserer Highlights in Guatemala war, verraten wir dir bald.