Der Litchfield Nationalpark im Northern Territory Australiens gehört eher zu den kleineren Nationalparks in Australien aber das heißt nicht, dass er weniger spektakulär ist. Ganz im Gegenteil!

Das Northern Territory ist der am dünnsten besiedelte Staat in Australien und wenn dich deine Reise in dieses entlegene Gebiet führt, wirst du mit atemberaubender Natur belohnt.

Der Litchfield Nationalpark ist einer unserer liebsten Nationalparks in Australiens, was vor allem an seiner überschaubaren Größe liegt. Die Highlights liegen relativ nah beieinander und so kann man auch viel sehen, wenn die Zeit etwas knapper ist.

Wir haben den Litchfield Nationalpark während unseres Roadtrips von Perth nach Darwin besucht und teilen in diesem Beitrag alles Wissenswerte mit dir, damit auch deine Zeit im Litchfield Nationalpark unvergesslich schön wird!

Beste Reisezeit

Das Northern Territory ist in zwei Klimazonen zu unterteilen. Im Norden, wo auch der Litchfield Nationalpark ist, herrscht tropisches Klima, weswegen hier nur zwischen Trocken – und Regenzeit unterschieden wird. Die Temperaturen sind konstant relativ hoch.

Wir empfehlen dir einen Besuch während der Trockenzeit von April bis Anfang November. 

Anreise und Infrastruktur

Australien ist ein riesiger Kontinent und Distanzen werden schnell mal unterschätzt. Höchstwahrscheinlich bist du auch mit dem Auto unterwegs und hast vielleicht bereits festgestellt, dass die Fahrten zwar entspannt sind aber auch schnell langweilig werden können, da die Straßen oft einfach kilometerweit geradeaus führen. Wir empfehlen dir daher, ausreichend Stopps einzuplanen und, wenn möglich, Fahrerwechsel.

Da das Northern Territory  außerdem sehr abgelegen und dünn besiedelt ist, nimm ausreichend Nahrung und Wasser mit, falls du unterwegs mit dem Auto liegen bleiben solltest. Es kann unter Umständen mehrere Tage dauern, bis du Hilfe bekommst.

Der Litchfield Nationalpark liegt 128 km südlich von Darwin und 255 km nordwestlich von Katherine. In beiden Städten kann man gut Vorräte aufstocken, je nach dem aus welcher Richtung du kommst.

Die Straßen sind größtenteils asphaltiert und mit so ziemlich jedem Auto gut machbar. Natürlich gibt es auch Spots die nur mit einem 4 WD Fahrzeug angefahren werden sollten. Entsprechende Schilder machen dich darauf dann aufmerksam.

Grundsätzlich ist der Litchfield Nationalpark leichter zugänglich als andere Parks und es gibt sogar ein Café im Park.

Eintritt

Für den Besuch des Litchfield Nationalparks benötigst du einen gültigen Parkpass. Den Parkpass kannst du vorab online kaufen.  Es gibt außerdem die Möglichkeit einen Pass zu kaufen, der für alle Nationalparks im Northern Territory gilt und mehrere Tage bzw. Wochen gültig ist. (Der Kakadu and Uluru-Kata Tjuta Nationalpark sind ausgeschlossen)

Übernachten im Nationalpark

Es gibt keine kostenfreien Campingplätze im Litchfield Nationalpark. Dafür gibt es etliche günstige Campingoptionen direkt im Park. Mehr Infos findest du hier. Bitte beachte, dass du die Campingplätze vorab buchen musst.

Wir selbst haben auf dem Florence Falls Campground zwei Nächte verbracht und es sehr genossen, nur einen kurzen Spaziergang vom Wasserfall entfernt zu sein. Zudem gibt es hier Toiletten und Duschen, was nicht selbstverständlich ist im Nationalpark.

Camping im Litchfield Nationalpark, Northern Territory

Wichtig zu wissen

Im Park gibt es keine Mülleimer und man nimmt seinen Müll wieder mit aus dem Park heraus, um ihn zu entsorgen.

Es gibt bisher kein aufbereitetes Trinkwasser im Park. Nimm also ausreichend Wasser mit oder koche das Wasser ab, was es im Park gibt.

Festes Schuhwerk ist von Vorteil, wenn du Wanderungen unternehmen möchtest.

Das Wasser ist teilweise kühler, als man es erwarten würde. Springe also nicht einfach hinein.

Von November bis April sind viele Orte im Nationalpark geschlossen, da heftige Monsunregenfälle die Straßen unpassierbar machen. Zudem dringen Salzwasserkrokodile in die touristisch interessanten Gebiete vor. Nach der Regenzeit werden diese Gebiete durchsucht, um sicherzugehen, dass keine Krokodile mehr in den Gewässern sind. Erst dann ist es möglich, wieder zu schwimmen. Ein gewisses Restrisiko bleibt natürlich immer.

Außerdem bringe unbedingt Insektenschutz, eine große Trinkflasche und  Sonnencreme mit. Ein Hut gegen die australische Sonne ist ebenso empfehlenswert.

Geschichte des Litchfield Nationalparks

Der Litchfield Nationalpark ist traditionelle Heimat und Land der Wagait Stämme, die bereits seit jahrtausenden dieses Land besiedeln. Sie haben eine tiefe Verbundenheit mit dem Land und nutzen die Ressourcen zum Jagen, Sammeln und für kulturelle Praktiken bis heute.

Die Aborigines leisten einen großen Teil des Parkmanagments und tragen mit ihren traditionellen Methoden dazu bei, die Biodiversität des Parks und ihr kulturelles Erbe zu erhalten.

Europäische Entdecker besuchten das Gebiet erstmals im 19. Jahrhundert. Einer der Entdecker war Frederick Henry Litchfield, nach dem der Park später benannt wurde.

Florence Falls

Die wohl beliebtesten Wasserfälle im Litchfield Nationalpark. Kein Wunder, denn hier kannst du nicht nur die schönen Wasserfälle bestaunen, sondern auch baden.

Vom Florence Falls Campingplatz sind es nur etwa fünf Minuten bis zum Becken des Wasserfalls. Rund um das Becken gibt es hier und da Plätze zum sitzen, die zum Großteil im Schatten liegen.

Florence Falls im Litchfield Nationalpark, Northern Territory

Wangi Falls

Ebenfalls ein beeindruckender Wasserfall, der von tropischem Regenwald umgeben ist. Nach einer kleinen Wanderung hier kannst du dich im Pool unterhalb des Wasserfalls erfrischen. Der Pool hier ist relativ groß, leicht zugänglich und wahrscheinlich auch deswegen sehr beliebt.

Wir fanden auch den Trail, der durch den Regenwald führt, sehr schön. Dieser beginnt direkt am Wasserfall und ist empfehlenswert.

Wasserfall im Litchfield Nationalpark

Am Parkplatz der Wangi Falls gibt es auch ein Café und Toiletten.

Buley Rockhole

Ein sehr beliebter Spot, um sich abzukühlen – vor allem für Familien. Es gibt sehr flache und auch tiefere Wasserlöcher, in denen man fast schon wie in einem Jaccuzzi entspannen kann. Als wir hier waren, war es unglaublich voll. Zu voll für uns weswegen wir hier nicht viel Zeit verbracht haben.

Es lohnt sich wahrscheinlich sehr früh morgens hier zu sein, um ein Bad in den Becken genießen zu können.

Sollte der Parkplatz bei den Buley Rockhole bereits voll sein, kannst du bei den Florence Falls parken und zu den Buley Rockhole laufen.

Tolmer Falls

Ein größerer Wasserfall, der von einer Aussichtsplattform bestaunt werden kann. Die Plattform ist nur etwa 400 Meter vom Parkplatz entfernt. Es gibt auch einen Rundweg, der etwa 1,5 Kilometer lang ist. Der Blick auf den kraftvollen Wasserfall ist definitiv beeindruckend! Schwimmen ist hier allerdings nicht möglich.

Greenant Creek und Tjaetaba Falls

Flussaufwärts läuft man meist im Schatten bis man schließlich an einer Aussichtsplattform ankommt, von der man auf die Tjaetaba Falls schauen kann. Läuft man dann noch weiter, kommt man zu einem kleinen Becken, in dem man baden kann. Der große Pool und der Bereich stromabwärts der Wasserfälle ist für die Aborigines eine heilige Stätte, weswegen schwimmen darin nicht erlaubt ist.

Wir selbst haben hier niemanden angetroffen und konnten dieses Stück Natur ganz für uns genießen. Sobald man ein bisschen laufen muss, stehen die Chancen gut, allein vor Ort zu sein.

Greenant Creek im Litchfield Nationalpark

Termitenhügel

Die bis zu zwei Meter hohen Termitenhügel sind im ganzen Park zu sehen und einzigartig in dieser Region Australiens. Im nördlichen Teil des Litchfield Nationalparks gibt es einen Boardwalk, der an den größten Hügeln entlang führt. Zudem gibt es eine ausführliche Infotafel zu den Termitenhügeln. Wusstest du zum Beispiel, dass die Hügel immer ganz genau in verschiedene Himmelsrichtungen ausgerichtet sind, um die Temperatur und Luftfeuchtigkeit innerhalb des Hügels regulieren zu können?

Fazit

Wir fanden den Litchfield Nationalpark wirklich toll. Wasserfälle, Regenwald und riesige Termitenhügel machten diesen kleinen Nationalpark zu einem ganz besonderen. Ein Highlight jagt hier das nächste.

Wir haben zwei Nächte im Park verbracht, was ausreichend war. Hätte es nicht so viel geregnet, hätten wir gern noch weitere Hikes gemacht und auch gern die Highlights erkundet, die etwas abseits liegen. Das holen wir dann beim nächsten Besuch nach 🙂

Sicherlich ist auch ein Tagesausflug von Darwin aus eine tolle Idee und auch an einem Tag kannst du hier schon eine Menge erleben!

Wir hoffen, mit diesem Beitrag wird dein Aufenthalt im Litchfield Nationalpark unvergesslich und wir konnten dir ein paar wertvolle Tipps geben.