Viermal so groß wie Deutschland und nur ca. 250.000 Einwohner. Im Northern Territory fühlt man sich des öfteren ganz allein, denn weit und breit und teilweise tagelang trifft man hier keine Menschenseele an.

Eine Erfahrung, der besonderen Art ganz im Norden von Australien. Das Northern Territory ist der am wenigsten besiedelte Staat in Australien und ist eventuell genau deswegen so reizvoll für eine Reise durch Australien.

Atemberaubende Natur, endlose Ebenen, schroffe Felsformationen und eine ganze Portion Abenteuer – das verbinden wir mit dem Northern Territory.

In diesem Beitrag teilen wir unsere Highlights mit dir und hoffen, dass du so eine tolle Zeit im Northern Territory haben wirst.

Beste Reisezeit

Das Northern Territory ist in zwei Klimazonen zu unterteilen. Im Norden herrscht tropisches Klima, weswegen hier nur nach Trocken – und Regenzeit unterschieden wird. Die Temperaturen sind konstant relativ hoch. Im Süden des Northern Territory herrscht Wüstenklima und es kann im Sommer sehr heiß werden.

Als beste Reisezeit empfehlen wir die Trockenzeit im Norden bzw. den Winter im südlichen Teil. Die Monate von April bis Anfang November eignen sich hervorragend um den Staat vom Süden bis in den Norden zu bereisen.

Darwin

Darwin ist die nördlichste Hauptstadt des australischen Kontinents und aufgrund der Nähe zu Asien ein Schmelztiegel der Kulturen. Das macht sich in der Kultur und der Küche bemerkbar. Wir mochten  es sehr, so viel Auswahl zu haben und haben es genossen. Nachdem wir von Perth, über Exmouth und Broome nach Darwin gefahren sind, war es sehr angenehm, nach etlichen Tagen im Auto mal wieder etwas Zivilisation zu schnuppern.

Darwin ist ein wunderbarer Ausgangspunkt, um die Nationalparks zu erkunden, die vor den Toren Darwins liegen. Wir selbst haben Darwin genutzt, um Vorräte aufzustocken, Zeit mit Freunden zu verbringen und ein paar Sachen am Auto zu reparieren.

Darwin Waterfront Precinct

Krokodile und Quallen sind keine seltenen Besucher an den Stränden und im Meer des Northern Territories. Wir selbst sind das Risiko nicht eingegangen und waren nicht im Meer schwimmen, auch wenn es verlockend aussieht.

In Darwin gibt es zum Glück die Möglichkeit sich zu erfrischen, ganz ohne sich um potenziell tödliche Begegnungen Sorgen machen zu müssen. Unweit vom Stadtzentrum gibt es Darwins Waterfront, einen künstlich angelegten Badebereich mit Duschen, Sonnenschirmen und co. Die Nutzung ist kostenlos. Ein Besuch hier lohnt sich auch wenn du nicht vor hast zu baden, denn es gibt etliche Cafés und Restaurants, von denen aus man den Blick und die Brise genießen kann.

Mindil Beach Sunset Market

In Darwin findest du an jedem Wochentag irgendwo einen hippen Markt, wobei der beliebteste und bekannteste wohl der Mindil Beach Sunset Market ist. Dieser Markt findet jeden Donnerstag und Sonntag von 16 bis 21 Uhr statt. Donnerstags ist der Markt etwas größer. Wie waren gleich zwei mal hier und haben das köstliche Essen genossen, während wir die untergehende Sonne beobachtet haben. Neben lokalem Kunsthandwerk, handgefertigter Naturkosmetik und Souvenirs gibt es auch Live Musik.

Aktuelle Informationen findest du hier.

Berry Springs Nature Park

Nur knapp 50 Kilometer vom Zentrum Darwins entfernt, liegt diese tolle Bademöglichkeit. Wir fanden, dass die Wasserfarbe und das satte grün, von dem dieser natürliche Pool umgeben ist, eine perfekte Kombi abgeben. Berry Springs ist ein beliebter Tagesausflug von Darwin aus und so kann es am Wochenende schon mal richtig voll sein.

Es gibt ausreichend Parkplätze, eine große Grünfläche und genügend schattige Plätze.

Litchfield Nationalpark

Wasserfälle, Regenwald und riesige Termitenhügel. Der Litchfield Nationalpark lässt einen in kürzester Zeit abtauchen und die Natur in vollen Zügen wertschätzen.

Florence Falls

Die wohl beliebtesten Wasserfälle im Litchfield Nationalpark. Kein Wunder, denn hier kannst du nicht nur die schönen Wasserfälle bestaunen, sondern auch baden.

Florence Falls im Litchfield Nationalpark, Northern Territory
Wangi Falls

Ebenfalls ein beeindruckender Wasserfall, der von tropischem Regenwald umgeben ist. Nach einer kleinen Wanderung hier kannst du dich im Pool unterhalb des Wasserfalls erfrischen.

Wasserfall im Litchfield Nationalpark
Buley Rockhole

Ein sehr beliebter Spot, um sich abzukühlen – vor allem für Familien. Es gibt sehr flache und auch tiefere Wasserlöcher, in denen man fast schon wie in einem Jaccuzzi entspannen kann. Als wir hier waren, war es unglaublich voll. Zu voll für uns weswegen wir hier nicht viel Zeit verbracht haben.

Tolmer Falls

Ein größerer Wasserfall, der von einer Aussichtsplattform bestaunt werden kann. Definitiv beeindruckend!

Campen im Litchfield Nationalpark

Es gibt keine kostenfreien Campingplätze im Litchfield Nationalpark. Dafür gibt es etliche günstige Campingoptionen direkt im Park. Mehr Infos findest du hier. Bitte beachte, dass du die Campingplätze vorab buchen musst.

Camping im Litchfield Nationalpark, Northern Territory

Unser Tipp: Erkunde auch die weniger bekannten Wasserfälle, denn hier wirst du ziemlich sicher ein Naturerlebnis ganz für dich haben. Sobald man etwas laufen muss, stehen die Chancen gut, den Ort ganz für sich zu haben.

Kakadu

Der Kakadu Nationalpark ist eine der größten Nationalparks Australiens und das bekommt man zu spüren, wenn man ihn erkundet. Man könnte wohl mehrere Tage hier verbringen und hätte noch immer nicht alles gesehen. Die Möglichkeiten hier können einen schnell überfordern, weswegen wir finden, es ist wichtig, sich etwas zu beschränken und sich nicht zu viel vorzunehmen.

Wir teilen hier ein paar Highlights mit dir, von denen wir denken, dass sie nicht fehlen dürfen, wenn du im Kakadu unterwegs bist.

Der Kakadu Nationalpark erhebt eine Eintrittsgebühr in Höhe von 40 $ pro Erwachsenen (Preis während Trockenzeit). Den sogenannten Parkpass kannst du online erwerben und er ist für 7 Tage gültig.

Cahill’s Crossing

Wenn du Krokodile in freier Wildbahn sehen möchtest, bist du hier richtig! Es gibt eine Aussichtsplattform von der aus du zahlreiche Krokodile beobachten kannst. Mit der Flut werden Fische aus dem Meer in den Fluss gespült und die hungrigen Crocs warten genau auf diesen Moment. Sie sammeln sich am Cahill Crossing und warten auf den perfekten Moment, um zu zuschnappen. Wir fanden das Schauspiel ziemlich beeindruckend und beängstigend zugleich!

Gehe auf gar keinen Fall in die Nähe des Wassers. Einige Menschen haben hier schon ihr Leben verloren. Krokodile sehen und beobachten dich schon lange bevor du sie überhaupt wahrnimmst.

Cahill Crossing im Northern Territory, Australien
Ubirr Viewpoint and Rockart

Ein etwa 1 Kilometer Rundweg führt dich vom Parkplatz aus zu dem Aussichtspunkt. Auf dem Weg dorthin kommst du an beeindruckender Jahrtausende alter Wandmalerei der Aborigines vorbei. Es ist ein ausgeschilderter Weg, auf den man auch bleiben sollte, um diese wertvollen Kunstmalereien zu schützen.

Die Felsmalereien sind einzigartig und ein Grund warum der Kakadu Nationalpark UNESCO Weltkulturerbe ist. Wir fanden es sehr beeindruckend durch diese Open Air Galerie zu spazieren.

Der Aussichtspunkt ist ein weiteres Highlight- vor allem zum Sonnenuntergang. Von hier aus überblickt man die unendliche Weite des Nationalparks.

Aboriginal Walart im Kakadu Nationalpark
Viewpoint Kakadu Nationalpark, Northern Territory, Australien
Maguk

Ein ruhiger und etwas abgelegener Platz, um zu baden. Nach einer kleinen Wanderung wirst du mit kühlem Wasser und einem schönen Wasserfall belohnt. Wir waren die meiste Zeit hier unter uns und haben die wunderschöne Natur genossen, von der man hier umgeben ist.

Maguk Wasserfall im Kakadu Nationalpark, Northern Territory
Motor Car Falls

Eine schöne Wanderung durch nahezu unberührte Natur an deren Ende ein toller Wasserfall wartet – eigentlich. Als wir da waren am Ende der Trockenzeit gab es leider keinen Wasserfall mehr zu bestaunen. Nichts desto trotz hat uns die Natur hier richtig gut gefallen und wir können uns vorstellen, dass es mit Wasserfall noch spektakulärer ist.

Jim Jim Falls

Ein 200 Meter hoher Wasserfall, der das Highlight eines Besuches im Kakadu darstellt. Wir selbst waren nicht hier, da der Wasserfall zum Ende der Trockenzeit nicht mehr besonders viel Wasser führt. Der Weg wird mit zwei Stunden One Way angegeben und soll ausschließlich für 4 WD Fahrzeuge geeignet sein. Wir finden diese Strecke scheint nur lohnenswert, wenn der Wasserfall auch in voller Pracht zu sehen ist. Informiere dich also vorab.

Ngurrungurrudjba – Yellow Water Wetland

Das Yellow Water Wetland ist eines der bekanntesten Billabongs (Wasserlöcher) des Kakadus und beherbergt ein Drittel aller Vogelarten Australiens. Die vielfältige Tierwelt lässt sich ausgezeichnet bei einem Spaziergang beobachten oder bei einer Fahrt mit dem Boot.

Campen im Kakadu Nationalpark

Es gibt etliche Campspots im Nationalpark und eine vorab Buchung ist meist nicht erforderlich. Die meisten Camps haben eine Art Briefkasten, in denen man einen Umschlag mit Geld einwerfen kann. Alternativ läuft ein Campmanager herum und sammelt das Geld ein. Im Besucherzentrum gibt es eine Broschüre mit allen Campingplätzen. Diese kannst du dir auch hier downloaden.

Litchfield oder Kakadu?

Wenn die Zeit drängt und du dich zwischen diesen beiden Nationalparks entscheiden musst, würden wir zum Litchfield Nationalpark tendieren. Er ist kleiner und du sitzt weniger im Auto, um von A nach B zu kommen. Zudem fanden wir den Litchfield irgendwie vielseitiger. Er ist relativ klein aber wirklich schön und unser Favorit.

Nitmiluk Nationalpark

290 km südlich von Darwin liegt dieser Nationalpark. Er war ein willkommener Zwischenstopp auf dem Weg nach Darwin und wir haben ihn vor allem angesteuert wegen einem vielversprechenden Campingplatz.

Leliyn (Edith Falls) und Camp

Dieser Campingplatz liegt nur 5 Gehminuten von einem tollen Wasserfall mit Schwimmmöglichkeiten entfernt. Definitiv einer unserer liebsten Campingplätze im Northern Territory und Grund genug, um diesem Nationalpark einen Besuch abzustatten.

Hier findest du mehr Informationen und kannst deinen Campspot online buchen.

Außerdem kannst du auch deinen Parkpass für das Northern Territory online erwerben.

Im Nitmiluk gibt es natürlich weitere Wanderungen und Aktivitäten, die je nach Temperatur empfehlenswert sind. Hier findest du aktuelle Infos und erfährst, welche Spots begehbar sind.

Edith Falls bei Katherine, Northern Territory
Edith Falls bei Katherine, Northern Territory

Katherine Hot Springs

Diese natürlichen Thermalquellen befinden sich am Ufer des Katherine Rivers direkt in der Stadt Katherine. Die Schwimmspots sind umgeben von wunderschöner Vegetation und laden zum Verweilen und Entspannen ein. Wir waren wirklich begeistert und die Quellen waren zudem weniger heiß als erwartet. Ein toller Zwischenstopp.

Hot Springs Katherine, Northern Territory

Bitter Springs im Elsey Nationalpark

Diese Badestelle ist ebenso das Resultat einer natürlichen Quelle und die Natur hier ist unser absolutes Highlight. Die Farben haben uns sprachlos gemacht und der Fakt, dass man hier ohne Sorge vor gefährlichen Tieren baden kann, macht es umso besser. Das Wasser ist glasklar und relativ warm.

Vom Parkplatz aus sind es nur etwa 500 Meter bis zu den Quellen. Bitte beachte, dass du auch hierfür im Besitz eines gültigen Parkpasses sein musst.

Bitter Springs im Northern Territory, Australien

Daly Waters Pub

Der vielleicht ikonischste Pub Australiens. Wenn du auf deinem Roadtrip hier vorbei kommst, empfiehlt es sich anzuhalten. Der Pub im gleichnamigen Dorf mit ca. 55 Einwohnern versprüht Outback Charme und lässt einen erahnen, wie es hier in den 80er Jahren zugegangen sein muss.

Daly Waters Pub im Northern Territory

Uluru

Natürlich darf der Uluru bei diesem Blogartikel nicht fehlen. Der für die Aborigines heilige rote Fels liegt mitten im roten Zentrum Australiens und die nächst gelegene Stadt Alice Springs ist 450 km entfernt. Wir selbst haben den Uluru bisher nicht besucht, werden das aber sicherlich bei Gelegenheit nachholen.

Ein kleiner Zusatz:

Australien ist ein riesiger Kontinent und Distanzen werden schnell mal unterschätzt. Höchstwahrscheinlich bist du auch mit dem Auto unterwegs und hast vielleicht bereits festgestellt, dass die Fahrten zwar entspannt sind aber auch schnell langweilig werden können, da die Straßen oft einfach kilometerweit geradeaus führen. Wir empfehlen dir daher, ausreichend Stopps einzuplanen und, wenn möglich, Fahrerwechsel. Matthias und ich haben uns alle zwei Stunden abgewechselt.

Da das Northern Territory  außerdem sehr dünn besiedelt ist, nimm ausreichend Nahrung und Wasser mit, falls du unterwegs mit dem Auto liegen bleiben solltest. Es kann unter Umständen mehrere Tage dauern, bis du Hilfe bekommst.

Wir haben unseren Roadtrip durch das Northern Territory geliebt, es war abwechslungsreich und wir haben Australien so noch einmal ganz anders kennengelernt. Natürlich sind es auch die Bekanntschaften, die man unterwegs macht, die so einen Trip zu etwas besonderem machen und dafür sind wir besonders dankbar. 

Warst du bereits im Northern Territory? Was sind deine Highlights? Wir freuen uns, wenn du uns davon berichtest!