Für viele Mexiko-Urlauber ist die Yucatan-Halbinsel der Place-to-be. Anders als es vielleicht klingt, besteht die Halbinsel nicht nur aus dem Bundesstaat Yucatan, sondern auch aus Campeche & Quintana Roo.
Karibische Traumstrände, Cenoten und leckeres Essen locken eine Menge Touristen an. Wir haben uns unser eigenes Bild gemacht und verraten dir hier unsere Route und die jeweiligen Highlights.
Ob uns die Yucatan Halbinsel begeistert hat oder ob wir ein anderes Bild haben als viele Urlauber? Auch das verraten wir dir am Ende des Beitrages.
Von Oaxaca haben wir den ADO Bus nach Merida genommen. Wir haben einen Zwischenstopp in Villahermosa gemacht. Villahermosa ist unserer Meinung nach nicht sehenswert, weshalb wir eine Nacht später 12 weitere Stunden im Bus Richtung Merida saßen.
# Mérida
Vier Tage haben wir in Merida verbracht. Eine sehr schöne Stadt mit Charakter. Hier haben wir an einer fast dreistündigen Free Walking Tour von Pinkcactus teilgenommen (Leider gibt es Pinkcactus nicht mehr. Wir sind uns aber sicher du findest einen anderen Free Walking Touranbieter). Die Tour war wirklich interessant und wir empfehlen sie dir, wenn du in Merida bist.
Wenn es mal nicht geregnet hat wie aus Eimern, sind wir ziellos durch die Stadt gelaufen, haben Kaffee getrunken und gut gegessen. Auf Grund des extrem starken Regens gibt es leider auch kaum Bilder aus Merida.
In den Kathedrale von Mérida und der Kirche „Iglesia de la Tercera Orden“ sind Reliquien aus antiken Maya-Tempeln verbaut. Wenn man ein bisschen sucht, findet man dann auch genau diese.
Ganz besonders ausgefallenes und leckeres Eis gibt es bei „Pola Gelato“, z.B. in den Geschmacksrichtungen: Mango-Chili, Avocado, Bohnen und Schweinefleisch. All das kann man sogar probieren!
Eine riesige Auswahl an Taco’s (auch vegetarisch) gibt’s bei Wayan’e – und das zu einem unschlagbar günstigen Preis. Hier lohnt es sich, früh da zusein. Oft sind nämlich Nachmittags die besten Tacofüllungen schon vergriffen.
Gefrühstückt haben wir bei „Maiz, Canela y Cilantro“. Hier kann man direkt in die Küche schauen und fühlt sich wie bei Oma daheim. Herrlich familiär!
# Valladoid
Valladoid war nur als Zwischenstation gedacht und so verbrachten wir nur drei Nächte dort. Im Nachhinein hätten wir wohl noch weitere zwei Nächte dort verbringen können, denn in der Nähe gibt es unzählige Cenoten, die nicht so extrem touristisch sind wie jede rund um Tulum.
An unserem ersten Tag haben wir sehr früh morgens den Bus nach Chichén Itzá genommen. Die Fahrt hat etwa 30 Minuten gedauert und hat 20 Pesos (0,86 €) pro Person gekostet. Wir waren pünktlich um 8 Uhr da und bei dem Eintrittspreis hat es uns fast die Sprache verschlagen. Stolze 280 Pesos (ca. 12€). Bis zu diesem Zeitpunkt zahlten wir immer 70 Pesos Eintritt für Ruinen. Nachdem wir um einige Pesos leichter waren, hatten wir immerhin das Glück, das Gelände mit als eine der Ersten betreten zu können. Das war die Ruhe vor dem Sturm. Eine Stunde später war es unglaublich voll und es war keine Magie mehr zu spüren, die eigentlich von einer so faszinierenden Maya-Stätte versprüht wird.
Uns hat es an das Treiben auf einem Jahrmarkt erinnert. Glücklicherweise gab es aber auch abgelegenere Stellen, um diesen Ort auf sich wirken lassen zu können.
Ob es uns gefallen hat? Naja, sagen wir mal so: Es war nicht schlecht aber wir bevorzugen zum Beispiel die Pyramiden von Teotihuacán bei Mexiko-Stadt deutlich.
Der zweite Tag sollte anstrengend werden. Wir wollten unbedingt zu der Pinken Lagune, die im Fischerdorf Las Coloradas zu finden ist. Wir haben diese Tour auf eigene Faust gemacht und verraten dir hier in einem extra Beitrag, wie man hinkommt & was man dort alles erleben kann.
Kleines Fazit schon mal vorab: Die Strapazen haben sich gelohnt – es war ein wunderschöner Tag. Ein bisschen wie im Märchen.
Außerdem gibt es direkt in Valladoid die Cenote Zaci. Die Cenote soll vor allem am Morgen schön sein. Wir selbst waren nicht da, da uns die Zeit gefehlt hat.
In Valladoid gibt es direkt am Zocaló eine Art Foodcourt. Hier haben wir das wohl beste Essen in Mexiko bei „Loncheria El Amigo Casiano“ gegessen. Der Teller war randvoll mit Leckereien gefüllt und auf Nachfrage gibt es auch vegetarische Gerichte.
# Isla Holbox
Der Geheimtipp, der wohl keiner mehr ist. Isla Holbox gilt als kleines Juwel Mexiko’s. Angeblich noch recht unbekannt & unerschlossen. Als wir ankamen, hatten wir jedoch direkt das gegensätzliche Gefühl.
Davon abgesehen, dass die Insel doch relativ bekannt und beliebt bei Reisenden ist, hatten wir eine schöne Zeit. Wir waren endlich mal wieder am Meer (seit Kuba), hatten kein Wifi und konnten die Seele baumeln lassen während wir in der Hängematte lagen.
Was wir auf der Insel alles erlebt haben und welches teure Missgeschick uns passiert ist, erzählen wir dir hier im separaten Beitrag – inklusive etlicher Inselimpressionen.
# Tulum
Wir freuten uns sehr auf Tulum. Jeder der uns davon berichtete, geriet regelrecht ins schwärmen über diese Stadt.
Aber irgendwie sprang der Funke nicht auf uns über.
Wir wissen nicht, ob es daran lag, dass unsere Unterkunft (Indajani Hostel) schrecklich war und wir mit einem Magen-Darm-Infekt inklusive Fieber zu kämpfen hatten oder ob Tulum uns schlichtweg nicht gefallen hat.
Eine Art Zocaló (Marktplatz) gibt es in Tulum nicht. Das was uns als Zentrum präsentiert wurde, war eine 4-spurige Straße, an der sich Restaurants und Läden entlang reihten. All das wurde noch von einer riesigen Baustelle „verschönert“. Alle Gehwege waren aufgerissen und da es täglich regnete, war die Straße eine matschige Rutschpartie. Klingt nicht besonders charmant, oder?
Ein Muss, wenn man in Tulum ist, ist der Besuch der Maya-Ruinen. Diese liegen direkt am Meer und sind deshalb irgendwie auf eine Art und Weise ganz anders als andere Ruinen. Die Maya-Stätte bei Tulum hat uns mit am Besten gefallen während der Reise durch Mexiko. Auch hier waren wir pünktlich um 8 Uhr am Einlass (Eintritt: 70 Pesos) und konnten die Stätte ohne jeglichen Trubel genießen.
Für 20 Pesos bringt einen das Colectivo Richtung Playa del Carmen fast direkt zum Eingang der Ruinen.
Wir haben uns jedoch im Hostel Fahrräder für 100 Pesos pro Tag geliehen und sind zu den Ruinen geradelt.
Unweit von den Ruinen gibt es zudem einen sehr schönen weitläufigen Strand. Wirklich entspannt war es hier jedoch nicht. Wir lagen Handtuch an Handtuch mit all den anderen Sonnenhungrigen. Am Strand entlang reihen sich dann auch kilometerlang chice Resorts und Beachclubs aneinander – definitiv keine Option für unseren Budget-Backpacker-Geldbeutel.
Während des Sonnenaufgangs hatten wir den Strand allerdings fast für uns alleine.
An unserem vorletzten Tag und nach der überstandenen Magen-Darm Grippe, machten wir uns auf den Weg zu der „Grand Cenote“. Ein Colectivo Richtung Coban nahm uns mit. Es lohnt sich, früh da zu sein, denn dann ist die Chance hoch, allein in der Cenote schwimmen zu können.
Die Area rund um die Cenote ist sehr gepflegt und es gibt Toiletten und Duschen. Bevor man in der Cenote schwimmen darf, muss man sich abduschen. Sonnencreme und Insektenschutz, welche nicht biologischer Natur sind, sind verboten.
Die Cenote ist wirklich schön und das Wasser ist so klar, dass man keine Taucherbrille benötigt, um überall Schildkröten zu entdecken.
Eigentlich war unser Plan mehrere Cenoten rund um Tulum zu erkunden, aber wie das so ist, funktionieren Pläne selten. Unser Magen hatte nämlich einen völlig anderen Plan für uns und so blieb es leider bei nur einer Cenote.
# Bacalar
Die Lagune der sieben Farben. Das wollten wir mit unseren eigenen Augen sehen und ja, es ist wahr. Die Lagune, die an der Grenze zu Belize liegt, strahlt in unterschiedlichen Blautönen – je nach dem in welchem Winkel die Sonne auf das Wasser scheint.
Bacalar ist ein ruhiger, beschaulicher Ort. Party und Action sucht man hier vergebens – noch so ein Ort, um einfach zu Sein und die Seele baumeln zu lassen.
Die meiste Zeit haben wir an einem der öffentlichen Stegs verbracht. Was wir sonst noch während unserer 4 Tage erlebt haben, gibt es hier zu lesen.
Das war also unsere Route auf der Yucatan- Halbinsel. Unser Fazit? Wir waren von der Yucatan- Halbinsel positiv wie auch negativ überrascht. Die wunderschönen Strände, die pinke Lagune und Isla Holbox haben uns überzeugt. Teilweise hatten wir jedoch das Gefühl, dass das ursprüngliche Mexiko, was wir bis dato kennen und lieben gelernt hatten, hier verloren gegangen ist. Die Preise sind teilweise doppelt so hoch, wie in anderen Teilen Mexiko’s und man merkt, dass die Orte extrem auf den Massentourismus ausgerichtet sind.
Falls wir erneut nach Mexiko reisen (was wir uns fest vorgenommen haben), ist die Yucatan-Halbinsel der Teil, den wir meiden werden.
Hast du auch schon Urlaub auf der Yucatan-Halbinsel gemacht? Was hast du erlebt und mit welchem Bild hast du die Halbinsel verlassen? Verrate es uns in den Kommentaren ?
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