Japan, das Land der untergehenden Sonne hat uns bereits bei der Recherche fasziniert. Das Land in Ostasien strotzt nur so vor dicht besiedelten Metropolen mit ihren Wolkenkratzern und im Gegensatz dazu steht die wunderschöne Natur mit Bergen, Seen und heißen Quellen.

Japan ist ein so vielseitiges Land, das man in zwei Wochen Reisezeit lediglich einen Eindruck erhält. Uns hat dieser Eindruck jedoch ausgesprochen gut gefallen und wir empfehlen auch dir mindestens 12-14 Tage einzuplanen, wenn du eine ähnliche Route wie wir wählst.

Wir haben Japan etwas anders bereist, als wir es gewohnt sind, denn wir haben bereits vor Abflug alles geplant. Wenn du uns kennst, weißt du, dass das normalerweise gar nicht unsere Art ist. Und wir müssen zugeben: Die Planung hat uns ziemlich eingenommen und eine ordentliche Portion Konzentration abverlangt. Im Nachhinein würden wir es aber tatsächlich genauso wieder machen, denn so konnten wir die kurze  Reisezeit voll ausnutzen und mussten uns nicht vor Ort den Kopf zerbrechen, was wir tagsüber unternehmen und wo wir Abends schlafen werden.

Um dir deine Japan Planung etwas zu erleichtern, teilen wir hier unsere Route und Highlights und Tipps entlang dieser Route mit dir.

Zu Japan gibt es außerdem einen Guide – schau mal hier.

Ankunft in Tokio

Wir sind von den Philippinen nach Japan geflogen und in Tokio am Narita Airport gelandet. Dieser Airport liegt etwas außerhalb von Tokio und mit dem Zug benötigt man etwa. 50 Minuten zur Tokyo Station.

Wir haben uns bei Ankunft direkt unseren JR Pass abgeholt und konnten ihn somit direkt für die Fahrt in die Stadt nutzen. Beachte, dass man für den Narita Express dringend eine Sitzplatzreservierung benötigt.

Unsere erste Nacht haben wir im Plat Hostel in Asakusa geschlafen und das Viertel direkt am nächsten Morgen noch etwas erkundet. Asakusa gilt als das Tokio vergangener Zeiten und wir waren überrascht, wie entspannt es hier zu ging. Der buddhistische Tempel Sensō-ji  in Asakusa ist unbedingt einen Besuch wert. Er ist Tokios ältester und bedeutendste Tempel, was bei einem Besuch eindrücklich klar wird.

Möchtest du in Asakusa direkt in die japanische Essenskultur eintauchen? Dann können wir dir einen Besuch im Fujifuku empfehlen. Hier gibt es zwei vegane Menüoptionen, die sehr besonders waren.

Wir haben zunächst nur eine Nacht in Tokio verbracht und sind direkt am nächsten Tag weiter nach Osaka gefahren. Wir waren zur sogenannten Golden Week hier, die Hauptreisezeit der Japaner. Alles war somit extrem teuer oder ausgebucht. Aus diesem Grund entschieden wir uns dafür, unsere Route von hinten aufzurollen und am Ende noch ein paar Tage in Tokio zu verbringen. Wir haben so eine Menge Geld gespart und können nur empfehlen, Unterkunftspreise für unterschiedliche Daten zu checken und zu sehen, ob es sich lohnt die Reihenfolge der Stopps etwas zu variieren.

Straßenecke in Tokio

Osaka

Mit dem Shinkansen-Hochgeschwinidkeitszug waren wir innerhalb von 3 Stunden in Osaka und allein die Fahrt war ein Highlight. Wenn du auch diese Strecke fährst, reserviere dir einen Sitzplatz auf der rechten Seite, denn dann hast du die Chance bei gutem Wetter den Mt. Fuji zu sehen.

Julia wartet auf den Skinkansen am Bahnhof

Osaka ist die zweitgrößte Stadt Japans und wird gern als rebellisches Tokio beschrieben. Wir empfanden Osaka tatsächlich wilder und kantiger als Tokio und eigentlich überhaupt nicht miteinander vergleichbar. Die Menschen scheinen entspannter, alles ist irgendwie ein bisschen chaotischer und allgemein sehr charmant. Nachts begeistert Osaka nochmal auf eine ganz eigene Weise, wenn überall die Leuchtreklame zu leuchten und zu blinken anfängt und man eigentlich gar nicht weiß, wo man zu erst hinsehen soll.

Highlight in Osaka war für uns das Viertel Dontobori, das Osaka Castle mit der riesigen Parkanlage und die hippe Orange Street.

Dontonbori in Osaka

Wir haben 4 Nächte in Osaka verbracht, was ausreichend war, obwohl wir einen Tagesausflug nach Nara und Uji gemacht haben.

Nara

Nara war im 8. Jahrhundert die Hauptstadt Japans und ist besonders wegen seiner vielen Tempel und Schreine ein Highlight einer Japanreise. Neben den Tempeln waren aber auch die Sika­hir­sche ein Highlight für uns. Die Hirsche laufen hier komplett frei herum und gelten in Japan wohl als heilig, werden sie als Helfer der Götter verehrt.

Die Hirsche sind zum einen sehr süß aber auch sehr fordernd, da sie es gewöhnt sind, von Besuchern gefüttert zu werden. Mich, Julia, haben sie in einem unbemerkten Moment in den Hintern gebissen und bei Matthias haben sie selbiges auch versucht. Ein bisschen Abstand zu den Hirschen kann also nicht schaden.

Der buddhistische Tōdai-ji Tempel hat uns von allen Tempeln in Nara aber wohl am meisten beeindruckt. Das Gebäude ist das größte rein aus Holz gebaute Gebäude der Welt und beherbergt die größte buddhistische Bronzestatue. Ein Ort der Superlative. Hier wird ein Eintritt von 600 Yen pro Person fällig.

Ein Tagesausflug bietet sich sowohl von Osaka als auch von Kyoto an. Natürlich gibt es in Nara auch Übernachtsungsoptionen, wenn du genügend Zeit hast.

Hirsche in Nara, Japan
Steinlaternen in Nara, Japan

Uji

Uji ist die Matchametropole der Welt. Da wir beide auch auf Matcha aus Uji schwören, war klar, dass wir diesen Ort besuchen müssen. Umso mehr freuten wir uns, als wir feststellten, dass Uji zwischen Osaka und Kyoto liegt.

Wir hatten keinerlei Erwartung an Uji und waren überrascht, denn die kleine Stadt begeisterte uns sehr. So haben wir nicht nur den besten Matcha geschlürft, sondern auch den wunderschönen Byodo-in Tempel besucht.

Kyoto

Altes Japan ganz groß – das findest du in Kyoto. Stimmungsvolle Tempel, unzählige Schreine, japanische Gärten und traditionelle Teehäuser. Wir empfanden Kyoto als ein Highlight unserer Route, denn es war genauso wie man sich Japan vorstellt. Kyoto ist Stadt der Tempel und Schreine und man könnte Wochen hier verbringen und hätte noch längst nicht alle Tempel besichtigt.

Sonnenuntergang in Kyoto

Besonders bekannt ist Kyoto durch den Fushimi Inari-Taisha. Hier wandert man durch mehrere hunderte rote Torii einen Berg hinauf und hat eine wunderbare Aussicht auf Kyoto. Aber auch der Bambuswald ganz in der Nähe Kyotos hat durch Instagram und co. Bekanntheit erlangt und ist definitiv einen Besuch wert.

Wir haben 3 Nächte in Kyoto verbracht. Ein bis zwei Tage mehr wären aber auch nicht schlecht gewesen.

Hakone

Von Kyoto ging es innerhalb von 2 Stunden mit dem Zug nach Odawara und von hier aus weiter nach Hakone. In Hakone erhofften wir einen Blick auf den Mount Fuji zu erhaschen, was allerdings aufgrund des schlechten Wetters leider nicht geschah. Nichts desto trotz ist Hakone einen Besuch wert. Bus- und Bahnfahren ist in Hakone sehr viel teurer als in anderen japanischen Städten. Aus diesem Grund haben wir uns den HakoneFreePass gekauft und konnten so alle Busse, Bahnen und auch die Gondel und das Schiff auf dem Ashi See umsonst nutzen. Der See mit seinem roten Torii, welcher zum Hakone Schrein gehört, am Seeufer lädt zum spazieren ein. Die Boots- und Gondelfahrt hätten wir ohne den HakoneFreePass wohl nicht gemacht, denn das Wetter war so schlecht, dass wir kaum Sicht hatten.

Und was macht man am besten bei schlechtem Wetter? Genau, man nutzt die heißen Quellen, für die die Region bekannt ist. Der Besuch eines japanischen Onsens war ein Highlight für uns und wir legen es dir wärmstens ans Herz zumindest einmal während deiner Japan Reise ein solches Onsen zu besuchen. Falls du, wie wir, Tattoos hast, achte darauf ein Onsen auszuwählen, das Tattoos ausdrücklich erlaubt.

Es war magisch in den heißen Quellen zu sitzen, den aufsteigenden Dampf zu beobachten und den Regen auf der Haut zu spüren.

Wir haben eine Nacht in Hakone verbracht, was aufgrund des Wetters ausreichend war.

Hakone Schrein am Ashi See
Hakone Schrein am Ashi See

Tokio

Zum Ende unserer Reise verbrachten wir nochmal 4 Nächte in Tokio und hatten täglich von früh bis spät ein volles Programm. Tokio ist eine Stadt, die seinesgleichen sucht. Es geht viel entspannter zu, als wir es erwartet hätten. Die Entfernungen, um von A nach B zu kommen, sollte man allerdings nicht unterschätzen. Tokio mit seinen vielen Vierteln hat eine Menge zu bieten und wahrscheinlich ist es eine dieser Städte, in der man Jahrelang leben kann und immer noch Neues entdeckt.

Wir verbrachten insgesamt 5 Nächte in Tokio, was wir als optimal empfanden.

Tokio bei Nacht

Fazit

Japan hat uns außerordentlich gut gefallen und zwei Wochen waren gerade lang genug, um die wichtigsten Sehenswürdigkeiten auf einer der vier Hauptinseln Honshû zu erkunden. Wir konnten in dieser Zeit in eine uns völlig neue Kultur eintauchen und wissen nun, dass wir gern nochmal wieder kommen möchten. Mit mehr Zeit im Gepäck, um dann auch weitere Inseln besuchen zu können und vor allem, um das tropische Japan kennenzulernen.

Unsere Route und unser Programm war relativ straff und sehr durchgeplant, was zwischenzeitlich auch anstrengend war. Trotzdem haben wir nur positive Erinnerungen und würden es tendenziell genau so nochmal machen. Mit mehr Zeit wird das ganze natürlich entspannter und noch ein bisschen intensiver 🙂

Warst du schon einmal in Japan? Wie war deine Route? Wir freuen uns auf den Austausch mit dir!