Wir lieben Roadtrips. Wir lieben die Freiheit, die Spontanität und die meist lauen Nächte, in denen man in den Sternenhimmel blickt, bevor man ins Bett kriecht. Glücklich, zufrieden und voller Vorfreude auf den nächsten Tag.

Damit der Roadtrip ein voller Erfolg wird, braucht es meistens gar nicht soviel Planung.  Meist sind es eh die unvorhersehbaren Momente, die den Roadtrip zu etwas Besonderem machen. Trotzdem sind ein paar Anhaltspunkte von Vorteil, damit man zumindest die grobe Richtung weiß, in die die Fahrt gehen soll.

Da unser Auto leider den Geist aufgegeben hat, wir aber nicht unsere Pläne über Board schmeißen wollten, mieteten wir uns einen Camper. Mit dem Camper sind wir zunächst von Perth nach Exmouth gefahren und haben die letzte Woche genutzt, um auch den Süden von Westaustralien zu erkunden. Und an dieser Stelle ein kleiner Spoiler: Es ist so wunderschön da!

Auch im Süden von Westaustralien gibt es Nationalparks, deswegen hier ein paar Informationen dazu vorab: Der Standardpreis liegt bei 13 AUD pro Auto. Wenn du, wie wir, auch mehrere Parks besuchen möchtest, kann sich der Erwerb eines “Park Passes” lohnen. Hier zahlst du 46 AUD und kannst innerhalb von vier Wochen alle Parks besuchen. Möchtest du in einem Nationalpark übernachten, kommen nochmals gesonderte Kosten auf dich zu für den Campingplatz.

Der “Loop” – die beliebteste Strecke

Wir hatten 7 Tage Zeit für Südwestaustralien und wollten soviel wie nur möglich aus unserer Zeit rausholen. Wir entschieden uns also von Perth nach Esperance durch das Landesinnere zu fahren und uns dann an der Küste entlang von Ort zu Ort zu hangeln, bis wir schließlich wieder in Perth ankommen würden.

Genau diese Entscheidung würden wir so auch genau wieder treffen. Gerade wenn du nicht unbegrenzt Zeit hast, ist das eine gute Option, um viel zu sehen und etwas Zeit zu sparen.

Von Perth nach Esperance sind es ca. 720 Kilometer durch das Landesinnere. Insgesamt beträgt die Strecke des Loops ca. 2000 Kilometer.

Wave Rock – Zwischenstopp zwischen Perth & Esperance

Auf ungefähr der Hälfte der Strecke, in Hyden, gibt es den Wave Rock. Bei der “Welle” handelt es sich um eine Gesteinsformation, die durch Erosion und Witterung zu einer Welle geformt wurde. Die “Welle” ist ca. 15 Meter hoch und ein echter Touristenmagnet.

Wir finden die Welle sieht auf Bildern spektakulärer aus, als sie in Wirklichkeit ist. Hätte diese “Attraktion” nicht auf dem Weg gelegen, hätten wir uns geärgert, den Weg gefahren zu sein. Ansonsten ist es aber ganz nett, um sich die Beine etwas zu vertreten und das ein oder andere lustige Foto zu schießen.

Matthias am Wave Rock in Westaustralien

Esperance

Wir haben Esperance im Ausnahmezustand kennengelernt, denn wir waren an Weihnachten hier. Jeder Campingplatz war hoffnungslos ausgebucht und es wurde bereits ein “Notcamp” eingerichtet auf dem örtlichen Sportplatz. Esperance war überlaufen und so richtig charmant wirkte es auf uns nicht. Gefühlt waren alle Westaustralier im Süden über die Feiertage. Die Zeit, die wir gewählt hatten, war also denkbar ungünstig, um spontan von Campingplatz zu Campingplatz zu fahren. Wir versuchten trotzdem das Beste daraus zu machen und verbrachten nicht viel Zeit in der Stadt selbst – es war ohnehin alles geschlossen.

Matthias mit einem Schneemann am Strand in Westaustralien

Cape Le Grande Nationalpark

Der wohl schönste Nationalpark von Südwestaustraliens liegt nur etwa 50 Kilometer von Esperance entfernt. Hier warten weißer Sand, tolle Buchten und Kängurus am Strand auf dich. Ja, wirklich! Kängurus hüpfen hier direkt am Strand herum.

Julia mit Kanguru am Lucky Bay Strand bei Esperance in Westaustralien

Lucky Bay wurde von den Australiern zum schönsten Strand Australiens gewählt und das nicht ohne Grund. Der Sand ist schneeweiß und so fein, dass es quietscht, wenn man darüber läuft. Und wir wären nicht in Australien, wenn nicht auch das Meer in den schönsten Blautönen schillern würde. Also ja, dieser Strand ist tatsächlich wunderschön! Ganz besonders wird der Strand aber erst durch die Kängurus, die hier unterwegs sind. Die Kängurus sind nicht scheu und lassen sich nicht von Menschen irritieren. Eher im Gegenteil: Sie sind sogar überraschend zutraulich. Sicherlich kommt das nicht von Ungefähr. Wir haben leider beobachtet, wie Touristen die Kängurus füttern. Das ist jedoch strengstens verboten, also bitte nicht nachmachen.

Für viele sind die Kängurus der einzige Grund in den Cape Le Grande Nationalpark zu fahren, obwohl es noch viele weitere schöne Buchten gibt.

Thistle Cove hat uns sogar besser gefallen als Lucky Bay. Dieser Strand ist umgeben von dicken Gesteinsbrocken, auf die man auch klettern kann und so eine super Aussicht auf die Bucht hat. Zudem ist der Strand viel weniger frequentiert und Autos fahren hier auch nicht unmittelbar am Strand entlang. Das macht den Strand für uns zum wahren Juwel des Nationalparks.

Thistle Cove im Cape Le Grande Nationalpark, Westaustralien Küste im Cape Le Grande Nationalpark in Westaustralien

Oberhalb von Lucky Bay gibt es auch einen Campingplatz, falls du im Nationalpark übernachten möchtest.

Entlang des Great Ocean Drives

Der Great Ocean Drive beginnt in Esperance und führt immer entlang am Meer. Unglaubliche Aussichten und tolle Buchten und Strände reihen sich hier aneinander. Für die wenigen Kilometer kann man also unter Umständen verhältnismäßig viel Zeit einplanen und das guten Gewissens. Bei jedem Aussichtspunkt, sind wir abgebogen, aus dem Auto gesprungen, haben ein paar Fotos geknipst und die Aussicht genossen.

Strand am Great Ocean Drive im Süden von Westaustralien Great Ocean Drive in Südwestaustralien

Blue Heaven Beach

Hier ist wirklich ein Strand schöner als der Andere. Alle Strände sind gut ausgeschildert und sie zu finden, ist kein Problem.

Blue Heaven Strand in Westaustralien

Twilight Beach

Der Twilight Beach ist sehr beliebt bei Australiern und Touristen. Besonders über die Feiertage war hier ordentlich was los. Kein Wunder, wenn man sich den Strand so anschaut. Wirklich traumhaft und sehr einladend, um zu baden.

Twilight Cove bei Esperance

Albany

Auf dem Weg nach Albany liegt der Fitzgerald River Nationalpark, den wir aus Zeitgründen ausgelassen haben. Wir haben allerdings viele gute Sachen gehört und wollen das unbedingt nachholen, sobald wir zurück in Australien sind.

In Albany selbst haben wir nicht viel gemacht. Wir sind zu dem “Gap” gefahren und haben uns die natürliche Brücke aus Gesteinsformationen angeschaut. Es ist beeindruckend, mit welcher Kraft das Wasser gegen die Felsen schlägt!

The Gap - Natural Bridge in Albany

Unweit davon gibt es auch sogenannte “Blowholes”. Allerdings hatten wir kein Glück und haben keine Blowouts gesehen.

Blowholes im Torndirrup Nationalpark

Elephant Rocks

Die Elephant Rocks sind bei Denmark. In Denmark selbst haben wir eingekauft und waren etwas Essen. Wenig später sind wir dann zu den Elephant Rocks gefahren.

Die Felsformation ähnelt mit ein bisschen Fantasie tatsächlich Elefanten. Wir sind auf den Felsen herumgelaufen und haben es uns gemütlich gemacht. Nachdem wir genug Sonne aufgesaugt hatten, ging es weiter. Leider konnten wir hier nicht länger bleiben, da alle Campingplätze hoffnungslos ausgebucht waren.

Elephant Rocks in Australien Matthias an den Elephant Rocks in Westaustralien

Über Augusta und einen kurzen Zwischenstopp am dortigen Leuchtturm (hier sieht man wie der Indische Ozean auf das Südpolarmeer trifft) ging es weiter nach Margaret River. Margaret River ist vor allem bei Weinkennern bekannt aber auch unabhängig vom Wein eine Reise wert.

Der beschauliche Ort befindet sich am gleichnamigen Fluss und ist von Weingütern und Wäldern umgeben. Aber auch die Strände sind spitze und vor allem bei Surfern bekannt.

Silvester haben wir dann auf einem ganz kleinen Campingplatz bei Myalup verbracht. Von da aus konnten wir an den Strand laufen und alles war sehr entspannt.

Von da aus ging es dann zurück nach Perth, wo wir unseren Camper angegeben haben. Optimal wäre es gewesen, wenn wir mehr Zeit für den Süden von Westaustralien gehabt hätten. So waren wir leider sehr schnell unterwegs und teilweise konnten wir die ganzen Eindrücke gar nicht richtig verarbeiten.

Bilder haben wir nun leider keine mehr. Wir haben durch ein dummes Missgeschick unsere Festplatte formatiert. Hilft wohl nur, noch einmal hinzufahren und neue Bilder zu machen 😉