Balabac ist eine Region auf den Philippinen, die kaum jemand kennt und die deswegen relativ untouristisch ist. Wenn du die lange Anreise auf dich nimmst, findest du hier leere traumhafte Strände, Inseln ohne eine Menschenseele und Blautöne, die dein Herz höher schlagen lassen werden.

In diesem Blogbeitrag nehmen wir dich mit nach Balabac und du erfährst alles, was wissenswert ist für deinen Trip nach Balabac.

Balabac ist eine Region südlich von Palawan und ist näher an Malaysia als an der nächst größeren philippinischen Stadt. Die größte Insel dieser Region heißt ebenso Balabac. Die beste Reisezeit sind die Monate März, April und Mai. Das Wasser ist dann ruhig und die Chance, das es regnet, ist sehr gering.

Aktuell besteht eine Teilreisewarnung des Auswärtigen Amtes für die Region Südpalawan. Wir persönlich haben uns zu keinem Zeitpunkt unsicher gefühlt, jedoch finden wir es an dieser Stelle wichtig zu erwähnen.

DIY oder organisierte Tour?

Als wir uns dafür entschieden haben Balabac zu bereisen, war der ursprüngliche Plan, es auf eigene Faust zu machen. Allerdings haben unsere Recherchen schnell gezeigt, dass man mehr Zeit benötigt und am Ende mit Unterkunft, Verpflegung, Bootstouren und Eintrittsgebühren gar nicht so viel Geld spart. Mit der organisierten Tour kannst du voll und ganz  die Schönheit Balabacs aufsaugen und deine Zeit dort vollends genießen. Ein weiterer Grund dafür war auch, dass unser Visum nicht mehr lang gültig und unsere Zeit daher etwas begrenzt war für dieses Abenteuer. All das in Betracht gezogen, haben wir uns für die organisierte Tour entschieden und somit auch für die wahrscheinlich entspanntere Variante.

Falls du dich für eine DIY Tour entscheidest, gibt es aktuell ein paar wenige englischsprachige Blogs mit guten Tipps.

Onok Island aus der Entfernung

Buchung der Tour

Es gibt derzeit ein paar wenige Anbieter, deren Angebot sich ähnelt. Wir haben die Tour mit Island Safari gemacht und können diesen Anbieter zu 100 % weiterempfehlen. Laut unserem Tourguide war er der Erste, der touristische Touren in Balabac angeboten hat, sich auch für Nachhaltigkeit einsetzt und versucht die Locals dahingehend zu sensibilisieren. Die Tour besteht aus 3 Tagen und 3 Nächten und die Buchung erfolgt via Facebook, Instagram oder SMS. Es gibt die Option im Zelt oder gegen Aufpreis in einer Bambushütte zu schlafen. Zudem haben wir bei der Buchung angegeben, dass wir uns vegan ernähren und uns wurde versichert, es sei kein Problem. Wir haben dann eine Anzahlung von 5000 Pesos per Wise überwiesen und damit war klar, wir reisen nach Balabac!

Wenn man diese Tour bucht, wird man in Puerto Princesa abgeholt und auch am Ende dort wieder abgesetzt. Puerto Princesa ist per Minivan innerhalb von 5-6 Stunden von El Nido aus zu erreichen. Außerdem besitzt Puerto Princesa einen Flughafen.

Tag 1

Unser erster Tag startete früh, sehr früh. Wir sollten um 3 Uhr Nachts an unserem Hotel in Puerto Princesa abgeholt werden. Nachdem wir eine Stunde warteten, saßen wir um 4 Uhr endlich mit einem weiteren Pärchen im Minivan und dann ging die äußerst wilde Fahrt los. Diese Fahrt war ohne Zweifel eine der schlimmsten, die wir bisher erlebt haben. Riskante Ausweich- und Überholmanöver eines total übermüdeten Fahrers machten es unmöglich noch ein bisschen zu dösen.

Nach fünf Stunden sind wir dann am Hafen von Buliluyan angekommen, wo wir uns bei den Coastguards registrieren mussten. Anschließend wurden unsere Rucksäcke auf ein kleines Boot verladen und unser Guide begrüßte uns. Kaum versahen wir uns, ging es schon weiter und die Müdigkeit wich der Begeisterung. Kurz nach dem wir den Hafen verlassen haben, schimmerte das Wasser bereits in den schönsten Blautönen.

Julia auf dem Boot in Balabac auf den Philippinen

Der Motor des Bootes war extrem laut, was es unmöglich machte sich zu unterhalten. So genossen wir also die Aussicht und konnten nur erahnen, wie schön es noch werden würde.

Zum Frühstück gegen 10 Uhr schipperten wir die erste Insel an. Der Sand war weiß und das Wasser klar. Wir zogen uns unsere Badesachen an und noch bevor wir unsere Pancakes aßen, zog es uns ins Wasser. Wir waren im Paradies gelandet und keine Menschenseele weit und breit. Unglaublich, vor allem wenn man zuvor in Nordpalawan war, wo der Massentourismus Einzug gehalten hat.

Nach dem Frühstück haben wir eine weitere Insel besucht, auf der wir etwas mehr Zeit verbrachten. Die Hängematten zogen uns wahrlich an und wir holten etwas Schlaf nach. Ein Strand war schöner als der Nächste und der Tag verging wahnsinnig schnell.

Strand mit Palmen von oben in Balabac, Philippinen Julia in der Hängematte unter Palmen auf Balabac

Während die Sonne langsam unterging, fuhren wir zum Camp. Hier verbrachten wir jede der drei Nächte. Wir hatten ein Zelt direkt am Strand und ließen uns vom Wellenrauschen in den Schlaf wiegen. Es gab eine Toilette und eine Dusche, die aus einem Eimer bestand, mit dem man sich übergießt. Basic aber ausreichend.

Tag 2

Nach einer wirklich erholsamen Nacht startete der zweite Tag wieder mit Pancakes bevor wir wenig später bereits los fuhren. An diesem Tag fuhren wir sehr weit in den Süden. Unser Ziel war eine geheime Insel, von der nur die Locals wissen. Wir hofften, dass sich diese lange Fahrt lohnen würde und in der Tat – all unsere Erwartungen wurden weit übertroffen. Wir konnten kaum glauben, was wir sahen. Glasklares Wasser in den unterschiedlichsten Blautönen, eine Sandbank und perfekt aufgereihte Palmen am einsamen Strand. Nicht einmal Fußspuren waren im Sand zu sehen. Das war mit Abstand der schönste Strand, an dem wir jemals waren. Da uns einfach die Worte dafür fehlen, lassen wir an dieser Stelle mal die Bilder für sich sprechen.

Eine Insel und Sandbank von oben in Balabac, Philippinen Julia im Meer in der Balabac Region Boote vor einer Insel in der Region Balabac, Philippinen Julia schwimmt im Meer in der Balabac Region, Philippinen Wir auf einer Sandbank in Balabac

Nachdem wir vier Stunden all die Schönheit dieses Ortes aufgesogen haben, machten wir uns auf den Rückweg. Den Sonnenuntergang erlebten wir wieder an Board des Bootes und je dunkler es wurde, desto heller funkelten all die Sterne am Himmel. Kurz bevor wir den Anker lichteten, bemerkten wir ein Leuchten im Wasser. Zu erst dachten wir, die Sterne würden sich spiegeln aber es war Plankton, der nun im Dunklen zu leuchten begann. Wie könnte ein Tag besser enden?

Tag 3

Wie könnte es anders sein? Auch der dritte Tag begann mit Pancakes. Wir waren gespannt, was dieser Tag bereit hält. Könnte es nur annähernd mit den Erlebnissen von Tag zwei konkurrieren?

Unser erster Stopp war eine Sandbank mit Seesternen. Leider war der Wellengang so stark, dass wir nur vereinzelt Seesterne zu Gesicht bekamen. Dennoch war es beeindruckend mitten im Ozean auf einer Sandbank zu stehen und den Blick in die Weite schweifen zu lassen. Da erscheint plötzlich alles andere ganz nebensächlich und im Moment zu leben, verblüffend einfach.

Sandbank in der Region Balabac, Philippinen Sandbank in der Region Balabac, Philippinen

Von hier aus ging es weiter nach Onok Island, eine weitere paradiesische Insel. Mittlerweile haben wir das Gefühl wir schippern von Postkartenmotiv zu Postkartenmotiv, so unreal schön ist es. Um das alles noch zu toppen, erspähten wir vom Strand aus Schildkröten. Wir holten also unsere Schnorchel und Taucherbrillen und schwammen in Richtung Schildkröten. Diese waren völlig unbeeindruckt von uns und wir konnten sie in aller Ruhe minutenlang beobachten.

Julia schnorchelt mit einer Schildkröte vor Onok Island Ausblick von Onok Island auf den Philippinen

Auf dem Rückweg zum Camp hielten wir noch an ein einem Riff zum schnorcheln und waren erneut endlos begeistert als wir das lebhafte Riff sahen. Korallen in allen Farben und Formen, neugierige Fische und beste Sicht. Zurück an Board schauten wir uns alle ungläubig an und genossen diesen Moment der völligen Zufriedenheit.

Als wir im Camp ankamen, wurden wir mit Wassermelone und frittierter Banane versorgt und beobachteten die untergehende Sonne vom Steg aus. Ein perfekter Abschluss unseres letzten Islandhoppingtages auf Balabac.

Sonnenuntergang in Balabac auf den Philippinen

Allgemeines

Auf der Insel gibt es keine Möglichkeit Sachen einzukaufen, weswegen du alles was du benötigst, mitbringen solltest. Wir empfehlen dir unbedingt Moskitospray mitzubringen, da es die Gefahr von Malaria gibt. Außerdem hatten wir auch lange leichte Kleidung dabei, um uns Abends gegen Moskitos und Sandflies zu schützen. Tagsüber waren wir die meiste Zeit im Wasser, weswegen die Sandflies da kein Problem waren.

Da die Inseln alle relativ weit auseinander liegen, stelle dich auf lange Bootsfahrten ein und vergiss nicht Ohrstöpsel mit zu nehmen, da die Motoren der Boote sehr laut sind.

Unsere Drybags waren auch etwas unverzichtbares, da es an Board doch schnell mal sehr nass wurde und wir so alles Wichtige schützen konnten.

Ausreichend (korallenfreundliche) Sonnencreme und ein Sonnenhut fanden wir auch wichtig, da wir fast den ganzen Tag der Sonne ausgesetzt waren.

Ein paar Snacks für die Fahrt hatten wir ebenso dabei.

Es gibt in der Balabac Region nur sehr vereinzelt Empfang mit Smart bzw. Globe, weswegen wir die Zeit zu 100 % offline genossen haben, was richtig gut getan hat.

In unserem Camp gab es von 18:00 Uhr bis 6:00 Uhr Strom für die Ventilatoren in den Zelten und um unsere Geräte aufzuladen.

Die Zahlung des Gesamtpreises (15000 Pesos pro Person) wurde vor Ort in Bar fällig, nimm also ausreichend Bargeld mit. Im Preis sind Frühstück, Mittag,  Abendessen sowie Trinkwasser inklusive.

Durch eine liebe Followerin haben wir erfahren, dass der Anbieter wohl mittlerweile (nur einen Monat nachdem wir dort waren) eine neue Unterkunft anbietet. Eine Gebäude auf der Hauptinsel Balabac, leider ohne Strandzugang und Meerblick. Anstatt in Zelten schläft man nun in einem Zimmer. Mehr Komfort und ein bisschen weniger Abenteuer. 

Fazit

Ohne Zweifel war dieser Trip das Highlight unserer drei Besuche auf den Philippinen. Die Strände haben alles übertroffen, was wir bisher gesehen haben und an den Blautönen des Meeres konnten wir uns einfach nicht sattsehen. Wir sind im Nachhinein froh, uns für die organisierte Tour mit Balabac Island Safari entschieden zu haben und würden es wieder so machen. Es war maximal stressfrei, wir haben tolle Leute kennengelernt und hatten einfach eine richtig gute Zeit.

Sicherlich ist der Preis von ca. 250 € für 3 Nächte pro Person nicht wenig, wenn man bedenkt, dass man im Zelt schläft. Auch unser Budget wurde dadurch etwas strapaziert aber das war es wert.

Unser Guide hat berichtet, dass bereits ein internationaler Flughafen gebaut wird und die Region intensiv daran arbeitet, den Tourismus anzukurbeln. Es ist also davon auszugehen, dass sich dieses Paradies in den nächsten Jahren verändern wird. Leider haben wir die Befürchtung, dass diese Veränderung keine Positive sein wird.

Noch mehr Eindrücke findest du im Highlight Balabac auf Instagram @livebythesun.de